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"Ihr glaubt also an Bestimmungen ?" *Fragte ich nach, die ebenholzfarbenen Haare leicht aus mein Gesicht streichend. Er spielte, genauso wie ich. Eine Rolle, eine Maske, bloße Worte, bloße Taten. Nun ruhten meine Augen auf die seinen. Er war nicht menschlich, soviel konnte ich sagen. für einen Werwolf hätte ich ihn auch nicht gehalten, dafür schien er zu kontrolliert, zu zurückhaltend zu agieren. Während ich alle möglichen Verhaltensweisen durchging, die bestimmte Rassen eben trugen war da etwas, was ich noch nicht ganz entschlüsseln konnte und mir vornahm herauszufinden. Ich liebte Rätsel, vor allem, wenn sie die Monotonie, das Trübsalsgrau aus meiner Zeit strichen.* "Was glaubt ihr ist der Grund dieser Zusammenkunft ? Was dachten sich die hohen Mächte, als sie unsere Wege hierher führten, Mylord."

Ich schob mich an ihr vorbei, damit sie mir nicht mehr den Fluchtweg versperrte. Eingeengt zwischen Mauern, der einzige Weg nach draußen an ihr vorbei? Nein danke. Ich wollte nicht abwarten bis sich die Situation womöglich zuspitzte. Schließlich wusste ich kaum etwas über die Dame.
„Nicht an Bestimmung oder Schicksal, Mylady. Ich glaube an Tatsachen, an das hier und jetzt.“ erläuterte ich und sah zu der Fackel hinüber, die gerade genügend Licht spendete, um den Gang zu erhellen. Das Flackern beruhigte mich, es hatte etwas rhythmisches an sich, etwas vertrautes.
„Es scheint mir beinahe so, als könnten wir etwas für einander tun. Als hätte der jeweils Andere etwas, was dem Anderen zu fehlen scheint.“ bloß wage Vermutungen waren es, die ich gerade anstellte.

*Leicht legte ich die Stirn in Falten, folgte deinem Blick hinüber zu den tänzelnden Flammen, denn auch mich faszinierten sie, doch ich konzentrierte mich auf das Gespräch, auch wenn meine Bewegungen beiläufig wirkten.* "Sie meinen ?" *Erneut sah ich zu dir, ein sachter Seitenblick. Eine Haarsträhne nun gänzlich hinter das Ohr streichend, sah ich vollkommen zu dir. Es hatte auf mich wie eine kleine Art Flucht gewirkt, als sich der Fremde in eine andere Lage begab. Es war durchaus verständlich, doch ich beschloss auf seine Bewegungen noch genauer zu achten.*

Da sie kein Mensch zu sein schien ging ich davon aus, dass sie mir so oder so überlegen war. Denn ich, ohne die Kräfte eines anderen Wesens zu spiegeln besaß gerade einmal die Stärke eines Sterblichen.
"Was kämen ihnen denn in den Sinn als Grund für unser aufeinandertreffen?" erwiderte ich ihre Frage einfach und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand des Ganges. Ich sah entspannter aus, hatte in meinen Augen die größte Gefahr abgewandt und war jederzeit bereit zu flüchten, wenn sie mir dann einen Anlass dazu gab. Etwas gefährliches ging von ihr aus, ich konnte mir das Gefühl nicht ganz erklären, wusste nur dass sich meine Nackenhaare aufstellten und so Gefahr verhießen.

"Schwierig..." *Wisperte ich, wobei es klang, als würde ich eher zu mir selbst sprechen, als ich meinen Blick leicht abwandte, die zierliche Hand an einen der kalten Steine legte, noch immer so vorsichtig, so unschuldig und bedacht, als wäre dies ein Kunstwerk von unschätzbaren Wert, kaum in einfachen Dingen wie Münzen gleichzusetzen.* "Es gibt so viele Möglichkeiten. So viele mögliche Variablen, die als Motive dessen definiert und benannt werden können. Habe ich euch doch scheinbar bei einem Vorhaben höchster Brisanz gestört... daher..." *Sagte ich nun ganz offen. Ich hatte vorhin etwas von dem mitbekommen, was sich in dieser Kammer abspielte. Meine Hand strich über das finstere Gestein, noch immer mit einer eleganten Bewegung und doch war diese Bewegung anders, rauer, bestimmter.* "Sagt ihr es mir !" *Forderte ich und blickte dich daraufhin mit einem Seitenblick wieder an, die Augen ruhig, aber von einer immensen Schärfe besetzt, auf deinem Gesicht ruhend.* "Wo seht ihr den Grund dessen ?"