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Mich verschlug es das erste Mal diesen Tag hier her. In die Dunkelheit, die verwinkelten Katakomben der Stadt. Ein wenig besuchter Ort und damit perfekt, wenn man etwas verstecken wollte das nicht gefunden werden sollte. Ich folgte einigen Treppen und steuerte dann auf ein verrostetes Gitter zu, das den Weg in einen weiteren Gang versperrte. In meiner linken Hand hielt ich eine Fackel, die mir den Weg erleuchtete.

(Für Asailon)

In den Katakomben würden sicher keine Steckbriefe von mir hängen und auch bestimmt würde niemand sich in diese wagen. So ließ ich meine Kapuze unten und betrat die Gänge. Die Fackel in meiner Hand brannte noch nicht. Ich würde sie erst später anmachen, wenn ich überhaupt nichts mehr sehen konnte.

Das Gitter schob ich quietschend beideite, konnte so den eigentlich abgesperrten Teil der Katakomben betreten. Ein ehemaliges Verlies mit Zellen, einigen verschlossenen, einigen geöffneten Türen.
Ich hängte die Fackel in ein dafür vorgesehenes Gestell an der Wand und widmete mich einer der Zellen. Die schwere Tür fehlte bereits. An der Wand lehnend war ein bleicher Körper zu erkennen. Leblos, die Augen jedoch weit geöffnet. Ein Anblick, der mich zum Grinsen brachte. Die Haut und das Gebiss des jungen Mannes ließen darauf schließen dass es sich um einen Vampir handelte. Meine Beute, ein Opfer das hatte gebracht werden müssen um mich zu ernähren und mich zu stärken.

Ich blieb stehen, als ich das durchdringende Geräusch einer Tür hörte. Dann ging ich langsam auf das Geräusch zu, langsam, um nicht zu stolpern.
Schließlich leitete mich das Licht der Fackel und ich konnte eine Gestalt erkennen. Lautlos trat ich durch die geöffnete Tür und lehnte mich neugierig an die Wand.

Der Körper war bereits angeknabbert worden, was mich jedoch nicht daran hinderte einen Finger zu verschlingen. Schritte auf dem steinern Boden ließen mich herumfahren. Die Wirkung des Fleisches auf mich fing bereits an sich zu zeigen, doch das versteckte ich geschickt. Ich sah weder überrascht noch geschockt aus, hier unten auf jemanden zu treffen. In meinem Fall war das geradezu Glück im Unglück gewesen.
„Ein Besucher, unerwartet aber keinesfalls nicht willkommen.“ säuselte ich.